aus dem Bett. Seine Füße hinterließen bei jedem einzelnen Schritt einen tiefen Abdruck im dichten Teppichboden. Er ging ins Badezimmer, das zum Schlafzimmer gehörte und schloß aus alter Gewohnheit die Tür hinter sich, ehe er dort die Beleuchtung einschaltete. Im finsteren, verlassenen Schlafzimmer zeigte der Wecker 5:03 Uhr.
„Tony? Mike. Ich habe dich doch nicht geweckt, oder?"
Tony sah verschlafen auf die Uhr, die im Bücherregal stand und richtete sich mühsam so weit auf, daß er sich gegen das Kopfende des Sofabettes lehnen konnte. „Doch. Es ist erst acht. Was ist?"
„Erst acht!" Die Wiederholung erfolgte mit dem unausgesprochenen Zusatz diese jungen Leute. „Arbeitest du heute nicht?"
„Doch, aber erst um zehn." Er gähnte und kratzte das fast millimeterkurze Haar auf seinem Schädel. „Ich habe noch haufenweise Zeit."
„Toll. Ich muß wissen, auf welchem Kanal ich gestern diese Talkshow gesehen habe."
„Die Talkshow?" Tony starrte auf das Wohnzimmerfenster mit seinen vielen kleinen Fensterstreben, das fast hinter ein paar großen Hänge -pflanzen versteckt lag und verlor sich in dem Versuch festzustellen, ob die Wellen im Fensterglas real waren oder ob er einfach noch nicht richtig sehen konnte.
„Sie lief gestern, ehe Henry nach Hause kam. Patricia Chou interviewte einen Geschäftsmann namens Swanson. Es ging um Nieren."
„Ach ja." Tony wurde langsam wach und entschied, die Wellen seien in der Tat Teil der Fensterscheibe. „Ja und?"
Langsam, geduldig und sehr deutlich drang Cellucis Stimme durch die Telefonleitung. „Welcher Sender war das?"
„Die Nummer?"
„Nein, der Name!"
Tony gähnte nochmals und wußte plötzlich wieder, warum ihm Celluci nie wirklich sympathisch gewesen war. „Ich glaube, er heißt Community Network. Sonst noch was? Soll ich einen Termin für Sie vereinbaren?"
„Nein danke, aber halte heute mal die Ohren offen. Wenn es wirklich eine Mafiagruppe gibt, die Organe klaut — was Vickis augenblickliche Theorie ist ...", Cellucis Ton legte nahe, daß er diese Theorie für sehr